8 Tage durch den Thüringer Regen: Stammes-Sommerfahrt 2021

gesponsert von der Stiftung Pfadfinden: DANKE!

Vor dieser Stammesfahrt hat Feuerland noch nie eine selbst-organisierte Stammesfahrt veranstaltet. Es gab Wochenend-Standlager, aber noch keine Großfahrt wie diesmal. Dafür können wir sagen: es war ein voller Erfolg!. Beteiligt an der Planung war das Kernteam der Stammesführung und den Gruppenleiter:innen. Ursprünglich war die Region Thüringer Schiefergebirge geplant, aber durch eine Platzabsage haben wir uns in Neudietendorf umorientiert.
Gefahren sind insg 18 Menschen, davon 7 RRs und 11 Kinder.

 

Circa ein Drittel der Teilnehmer:innen nahm bei dieser Fahrt an ihrer allerersten(!) Sommerfahrt teil. Einige Anwesende waren nie vorher auf Fahrt gewesen. Ein Unterstützer des BdP-Stamm Wildgänse Leer war die gesamte Woche als Support anwesend (der Bruder der Stammesführerin Easy). Es war also für 100% der Anwesenden das erste Mal, dass sie dieses Format ausprobieren.

 

Im Vorhinein wurde bewusst kein spezifischer Zeitplan aufgestellt oder die Wanderroute geplant, denn das pädagogische Hauptziel der Reise war, dass alle Teilnehmer:innen einen starken Sinn für ihre Gemeinschaft und die Team-Arbeit bekommen und daher gemeinsam die Fahrt gestalten. Wir wollten bewusst, dass die Kids selbstständig Zeitpläne, Lagerplatzregeln und die Wanderrouten erarbeiten und als Gruppenleitungen nur “leiten” aber nichts vorgeben. Diese Methode hat hervorragend geklappt. Die Selbstständigkeit steg jeden Tag deutlich messbar an. Es kann sogar gesagt werden, dass zum ersten Mal nach 4 Jahren der Punkt erreicht ist, dass alle Teilnehmer:innen sich als “Feuerländer:innen” identifizieren und den Gruppengeist endlich spüren. Der Gruppenzusammenhalt wurde massiv gestärkt und alle Mitfahrenden sehen sich als Teil der Feuerland-Familie.

 

An Tag 1 wurde nach der Ankunft eine große Besprechung abgehalten. Ein Wochenplan wurde gezeichnet und alle Teilnehmer:innen haben ihre Erwartungen und Programmwünsche artikulieren dürfen. Das empfanden alle als sehr bestärkend und befreiend. Anhand dessen wurde gemeinsam demokratisch herausgearbeitet von wann bis wann gewandert wird (bis Freitagvormittag) und welche Aktivitäten wann erledigt werden können). Außerdem haben die Sipplinge gemeinsam mit Hilfe der RRs diverse Lagerregeln festgelegt. Diese waren zB: Ausreden-lassen, Nein-heißt-Nein! und Ruhezeit ab 23:00. Weitere Regeln haben sich über die Woche von allein ergeben, wie zB dass das Beil nur unter Aufsicht der RRs benutzt werden darf. Dazu würden wir gern anmerken: wir hatten eine gesamte Sommerfahrt ohne Unfälle!. Die erste Herausforderung waren Tischspruch, Auftisch-Regeln und Aufsteh-verbot beim Abendessen zu lernen, aber es wurde gemeistert und besserte sich deutlich mit jeder Mahlzeit. Nicht nr das, ab Mitte der Fahrt gingen wir zu mehrzeiligen reimenden und kreativ gedichteten Schrei-Tischsprüchen über, für die wir im Nachhinein sogar im ganzen Landesverband bekannt wurden. Den Abend haben wir singend und Werwolf-spielend verbracht. 

 

An Tag 2 waren die Kinder um 6:00 wach und haben den wecker-losen RRs Kaffee und Pfannkuchen gemacht. So ist das gesamte Team mit der herrlichsten Laune aufgestanden, die man sich vorstellen könnte, obwohl wir eigentlich prompt am ersten Tag gleich verschlafen hatten. Nach dem Frühstück wurde abgebaut, aufgeräumt und ein riesiges Rucksack-Aus-und-einpacken veranstaltet. Wir haben gemeinsam gelernt, was in einen Wanderrucksack rein sollte. Viele Kinder haben schnell gemerkt, dass sie keine gute Ausrüstung mitgebracht hatten, also haben wir versucht, dies so gut wie es ging auszumerzen. Es war anstrengend und hat deutlich länger gedauert, als geplant, aber am Ende waren wir massiv stolz auf uns. Dann sind wir losgefahren nach “Wandersleben” und südlich zu einer Ruine gewandert. Mittag gab’s im Maisfeld. Wir durften nicht auf der Ruine schlafen, also wanderten wir gen Osten zu einem Fischerteich mit Fischerhäuschen, wo wir im ersten regensturm einen Unterschlupf gebaut haben. Christian erreichte uns auf einem Hügel und führte uns voller Energie im Sturm-Marsch zum Fischerteich. Der Sturm, der dort hereinbrach zerrte an uns und unserem Team, aber wenn jede:r eine Hand anpackt ist schnell aus einer Fischerhaus-Veranda ein Nest für Kids gebaut und unter dem Vordach ein Schlaflager für das Team. Abends gab es eine Reflektionsrunde, während der die Kinder eingeschlafen sind. Wir waren ganze 12 Kilometer gewandert, was für unsere Jüngsten samt Gepäck der längste Marsch ihres Lebens gewesen war.

 

Tag 3 sind wir aufgestanden, haben im Nebel abgebaut und gegessen und sind nach Mühlberg gelaufen um von dort nach Dörrberg zu fahren. Angekommen gehen 4 Leute einkaufen, die anderen holen Trinkwasser. Mittagessen, der Bauer bietet uns an, auf deinem Gelände zu übernachten. Wir sind begeistert, es wird eine regenfreie Nacht. Wir bauen Kohten auf, die SIpplinge lernen sehr viel, Julia erklärt Wildkräuter und Insekten, Easy erklärt Feuer und Holzhacken,, Christian baut Kohten auf, Emmi erklärt CousCous-Kochen. Abendessen und Stockbrot, Singerunde und später nachts Zeremonien für RRs. Herrlich nebeliger Kerzenstummer Übergang und warme Worte bis tief in die nacht am Feuer.

 

Tag 4 sind wir morgens nur langsam losgekommen, der Platz war schön, aber weitläufig und Spuren zu verwischen dauerte. Dann sind wir den Berg hochgewandert und bis zur Spitze hochgekraxelt (etwa 490-500m steil bergauf ohne Pause) um zur Räuberburg zu gelangen. Angekommen drohten schon die nächsten pechschwarzen Regenwolken, also haben wir schnell Mittag gegessen. Die Sipplinge haben Feuerholz gesammelt und ein Theaterstück ausgeplant oder geholfen, während die RRs im Regensturm eine “Räuberkohte” erfunden haben (5 Kohtenplanen, statt Kohtenkreuz einen Pentagramm-Stern, die Kohtenplanen hochgesetzt ugf auf Kniehöhe wie bei Wanderkohte, hochgezogen an einem massiven Dreibein). Es regnete in voller Wucht herunter und die STimmung war im Keller. Die Kinder haben sich aggressiv zerstritten und krochen dann erschöpft in die Räuberkohte um sich an knisternden Funken aufzuwärmen. Dann gab es richtiges Feuer und langes Kochen von Curry-Reis mit Pfannengemüse, Brokkoli und Keksen zum Nachtisch. Wir haben gesungen, Witze erzählt und alle Entertainerkünste herausgeholt und nach einer Weile wurde es ganz schnell warm, gemütlich und familiär. Streit, Sturm und STress waren vergessen und das erste große und fiese “Lagertief” mit Optimismus als Familie überstanden. Chis und die Kids führten das Beste und lustigste aus der “Bravo” als Vorlesespektakel vor und vor Lachen rollten uns die Kinder aus dem Zelt fast den Hang hinunter. Sehr spät schliefen dann einer nach dem anderen ein.

 

Tag 5 war der Abbau trocken, also aufräumen, Platz säubern und ab in den Zug nach Neudietendorf. Angekommen am Platz haben wir Teams gebildet und uns aufgeteilt. Die Räuberkohte wurde diesmal professionell, geduldig und sauber aufgebaut, alles gefilmt im Zeitraffer. Danach gab es Abendessen und den Sippe wurde eine Geschichte vorgelesen, während die RRs heimliche Traditionsreliquien “gebastelt” haben. Nach einer Nachtwanderung gab es Halstuchverleihungen und Begrüßungsweihen für Jungpfadfinder! Funkelnde AUgen, tausende Kerzen und das absolute Highlight: einen kleinen Becher Marshmallows für jeden.

 

Tag 6 war der Ruhetag. Nach dem Frühstück gab es einen Kohtenaufbauwettbewerb auf Zeit, in dem 2 Teams gegeneinander angetreten sind. Aus einem Wettbewerb, der eine Stunde dauern sollte, wurde das spannendste und dramatischste Spektakel des Jahrtausends mit schreienden, quietschenden und wahnsinnig-werdenden Wettkampf-teams. Währenddessen haben die RRs zugeschaut und sich köstlich amüsiert, dann MIttag gekocht, den Platz frisch gemacht, den Papierkram erledigt und eingekauft. Nach dem Mittagessen gab es allgemeine Freizeit, die die meisten zum Schlafen benutzt haben, denn wir waren wirklich erschöpft und ausgebrannt. Die Kinder haben sich gewaschen, ihre Sachen sortiert und Spiele gespielt. Abends gab es Milchreis und die Stimmung war aufgeheizt vor Erschöpfung, sehr laut und quirlig, also wurden ruhige Nachtspiele im Dunkeln auf dem gesamten Gelände gespielt. Aufregende taschenlampen-Spionage! Nach der Abendrunde ging es ins Bett.

 

Am nächsten und letzten Lager-Tag war Workshop-Tag mit Ansage zum Regensturm. Die Platzbesitzer (VCP-STamm DreiGleichen kam zu Besuch und begann, für ein großes VCP-Lager Jurten aufzubauen). Die größeren von uns haben dort geholfen. Alle anderen haben Wellness gemacht, T-shirts gebatikt, geschnitzt oder Spanisch gelernt, sich vorgelesen, Küche gemacht oder über die Pfadfindergeschichte geredet. Wir haben wirklich viel voneinander gelernt und viel quatschen und spielen können, was den Zusammenhalt ungemein gestärkt hat. Zum Abendbrot saßen wir in der Riesigen VCP-Großjurte am Lagerfeuer und haben nach einem veganen Burger-Abendbrot ein fantastisches Theaterstück genossen, welches die Kids selbst geschrieben haben. Christian wurde als unserer ostfriesischer Besuch zum Feuerland-Ehrenritter gekrönt und bekam einen Feuerland-Stammesaufnäher. Nacheinander waren spätabends alle im Bett. 

 

Am Tag 8 wurden alle um 7 aus den Federn gekräht und es begann eine gigantische Putzaktion, Aufräumen, einsammeln, Packen, etc. Kurz nach 10 nahmen wir den Zug und waren mittags bei den Familien am Bahnhof. Als alle gegangen waren stand das Team verloren am Bahnsteig und schwor sich: Nächstes Jahr: wird DOPPELT so herrlich!

 

Vielen Dank an die Stiftung Pfadfinden und an alle Unterstützer:innen der Aufbaugruppe Feuerland !

 

Förderer

7 Tage durchs polnische Riesengebirge (Sommerfahrt August 2018)

<- (von links:) Easy, Figaro, Joaco

 

TAG 01 MITTWOCH 1.August 2018

Es ist 8:41 und der Zug fährt um 9:00. Jemand schmiert noch ein Brot, Figaro hat seinen Schlafsack vergessen. Den Zug kriegen wir trotzdem. Wir fahren über Dresden-Neustadt nach Görlitz/Zgorzelec und von dort nach Jelenia Góra. Erst verlaufen wir uns und kommen wieder am Bahnhof an, aber dann kann es endlich losgehen! Wir suchen uns einen ruhigen Weg am Fluss und ziehen nach Südwesten, Richtung Ciplice. Isa pflückt ständig die Mirabellen von den Bäumen am Wegesrand. Alle Seen die wir auf der Karte entdecken und bei denen wir hoffen, dass wir dort baden können sind entweder flache Teiche oder eingezäunt. Es wird dunkel und wir erreichen ein kleines Dorf , welches beim Durchlaufen endlos erscheint. Bei einer kleinen Brücke am Fluss schlagen wir unser Lager auf einer Wiese mit hohem Gras auf. Zwischen Bauernhäusern und unter einer großen orangen Laterne voller Spinnennetze schlafen wir schließlich ein. 

 

TAG 02 DONNERSTAG 2.August 2018

Aufwachen in Dolny. Isa holt Wasser bei einer Frau die ihr gesamtes Haus bis zur Decke vollgestopft hat mit Kram. Sie ist winzig klein und bewegt sich durch die Gänge zu einem riesigen Vorratsschrank, aus dem sie Wasser für uns holt. Auf dem Rückweg sieht isa eine andere Frau, welche ohne erkennbaren Grund Brotscheiben in den Bach wirft. 
Wir wandern los in Richtung Karpacz. Der nächste große See ist auch eingezäunt. Wir besteigen einen kleinen Berg (Głásnica, 608m) und essen auf der Spitze unser Mittagessen. Dann runter nach Miłków. Keiner versteht Figaros Witze. Wir machen Bekanntschaft mit Feuerameisen, schließen aber keine Freundschaften. Am Rande von Miłków. sind kleine Teiche, aber in ihnen schwimmen tote Fische. Wir lassen das Baden lieber sein. Das Dorf ist herrlich idyllisch und wunderschön. Vor einer Garage sitzen zwei polnische alte trockene Männer auf eienr Bank und rauchen, auf dem Schemel vor ihnen ein zerkratztes Radio. Im blumigen Garten nebenan hört man Frauen tratschen und mit Tassen klimpern. Die Häuser sind heruntergekommen, aber bunt und voller liebevoller Details. Auf der Dorfstraße ist eine junge Frau in einem Pick-Up die uns frisches Wasser und Äpfel gibt.  Wir folgen der Straße und kommen zwischen einigen Villen auf einen Feldweg. Am Ende ist ein weißes Haus aus dem ein alter Mann herauskommt und die Geschichte seines Lebens erzählt.  Wir gelangen ins Stadtzentrum in Karpacz und hängen dort eine Weile ab, bis wir den Berg (Kolorowa)mitten im Stadtpark besteigen und uns oben zum Schlafen legen. Wir reden lange über unsere Freundschaft und den Sinn des Lebens. Die Stadt ist laut und hell. Aktuelle Höhe: 700-900m

 

TAG 03 FREITAG 3.August 2018

Morgens auf dem Kolorowa fühlen wir uns wie gegrillt. Wir liegen herum wie faules Obst, keiner will los. Karpacz ist voller Motorräder. Es gibt ein Picknick für Harley-Davidson-Enthusiasten. Sie knattern herum, Joaco wird fast überfahren. Wir wollen baden, gehen zu einem "Aquapark" aber der ist teuer. Also essen wir Pizza und hauen uns in den Schatten. Zum Wandern ist es zu heiß. Es regnet und wir gehen in ein Eiscafé. Danach ist die Luft feucht und kühl und wir machen los. Eine Frau aus Düsseldorf verrät uns den Weg und gibt uns Tipps für das heimliche Übernachten im Naturschutzpark. Am Eingang des Parks ist ein Wildbach in den wir unsere Köpfe hineinhalten. Je höher wir kommen, desto besser die Sicht: das Tal liegt unter uns. Wir folgen dem gelben Wanderweg bis zur Herberge Akademicka, wo uns ein sehr netter Pole der leider keine Ahnung hat, erklärt, wo wir übernachten können. Schließlich bekommen wir dort ein Zimmer. Duschzeiten sind bis 22:00. Es ist 22:17. Wir ärgern uns sehr, essen dann gut gelaunt zu Abend. Wir sind im Nationalpark Karkonoski Park Narodowy und es ist endlich kalt und nicht so schwül-heiß wie im Tal. Aktuelle Höhe: 1100-1400m

 

TAG 04 SAMSTAG 4.August 2018

Zum Frühstück trinken wir Matetee und essen belegte Brote, dazu die herrlichste Aussicht übers Tal, die man sich wünschen könnte. Überall laufen sehr seltsam frisierte Hunde herum. Ein frisch vermähltes Pärchen kommt den Bergweg hinunter und setzt sich samt Kleid und Fotograf mit Energy Drinks an einen Tisch neben uns, um Rührei zu essen.
Wir packen und folgen dem blauen Weg zum See. Auch eingezäunt und voller Touristen. Er ist beeindruckend spiegelglatt. Also den Berg wieder hoch und zum roten Weg. Wir sind jetzt auf der Grenze zu Tschechien. Höhe: 1300m. Links ist die "Schneekuppe" mit 1600m Höhe. Wir folgen dem Weg nach rechts und genießen die herrliche Aussicht. Wir erreichen einen Felsen und essen trockenes Brot mit sehr scharfen Gewürzen. Isa hat Tränen in den Augen. Es regnet, aber alle lachen und sind gut gelaunt. Wir wandern weiter und erreichen die Herberge Odrodzenia, wo wir wässrige Champignon-Suppe essen und tischkickern. Hier so hoch im Gebirge wachsen nur noch Tannen und drahtiges Gebüsch. Das Gras sieht aus wie ein bunter weicher Teppich in den man sich gern hineinlegen würde. Es schlängeln sich steinige Wanderwege durch die grobe Natur, wie durch Riesenhand mit großen Kieselsteinen gemacht.
Es werden jetzt immer weniger leute, wir haben die Aussichten für uns. Nachmittags sind wir auf dem Czeskie Kamenie (1417m). Isa entdeckt wilde Blaubeeren. Ihre Hände und Lippen sind lila. Der Weg geht steil rauf und runter. Mittlerweile sind wir allein. Es ist wie auf eine anderen Planeten. Die Farben sind sehr intensiv und die Formen surreal. Es ist richtig bunt und hier wächst Zeug was wir vorher noch nie gesehen haben. Wir besteigen den Wielki Szyszyk (1590m) und schauen von einem Steinvorsprung auf alles irdische hinunter. Die Sonne geht bald unter und steht blutrot über der Bergkuppe. Wir nehmen den gelben Weg und steigen ab bis zur Herberge Pod Łabskim Szczytem (1000m). Schon von weitem hört man dort Leute singen und sieht warme Lichter. Wir bekommen dort eine warme Dusche, Käse, Butter und Brot.

 

TAG 05 SONNTAG 5.August 2018

Wir waschen erst morgens und warten dann bis es trocknet. Wir brauchen ewig um hier loszukommen. Vor der Herberge ist ein Trio aus Dresden. Schließlich folgen wir dem gelben Weg steil nach unten und erreichen die Stadt Szklarska Poréba. Wir essen auf einer Wiese vor einem Biedronka zu Mittag und durchwandern dann die Stadt. Sie ist schön, aber sehr touristisch. Wir nehmen den grünen Weg. Figaro knickt um, aber es ist nicht schlimm. Mitten auf dem Weg schlagen wir uns irgendwann tief in den Wald und machen Lagerfeuer. Joaco kocht fantastisch. Die Nacht wird kalt und feucht. Figaro und isa schlafen sehr schlecht. 

 

TAG 06 MONTAG 6.August 2018

Wir stehen auf und kochen Mate-Tee. Es gibt Pflaumen und Wurst zum Frühstück. Sehr schnell wird es sehr warm. Wir erreichen nach einer Stunde Świeradów Zdrój.  Es ist so heiß, dass wir uns in Zeitlupe bewegen. In der Innenstadt essen wir in einem Park zu Mittag und isa lernt beim Eisessen einige sächsische Omas kennen. Hier sind sehr viele deutsche Touristen. Wir wandern raus aus der Stadt Richtung  Lésna und kommen durch das Dorf Pobiedna. Isa wird immer langsamer und blasser. Keiner von uns hat wirklich die Lust, weiterzumachen. Schließlich suchen wir uns ein ruhiges Birkenwäldchen und isa legt sich sofort hin. Sie schläft auf einen Schlag 10 Stunden. Joaco und Figaro bleiben wach, weil Wildschweine und Rehe durch den Wald stöbern. Es ist sehr gemütlich und die hohen Birken rauschen, aber beim Schlafen hat man unangenehme Wurzeln im Rücken. 

 

TAG 07 DIENSTAG 7.August 2018

Im Birkenwald ist es kühl, aber sobald man in die Sonne tritt so heiß, dass man kaum atmen kann. Wir wandern trotzdem mutig weiter. Heute geht es isa wirder besser, diesmal aber den Jungs schlecht. Wir wandern erbissen durch mehrere Dörfer in Richtung Lésna. Wir treffen eine Festival-Crew die in einem wahnsinnig schönen bunten Haus lebt. Es sind wahrliche Hippies. gerade bereiten sie einen Zirkus vor. Die Hitze ist ekelhaft. Wir sind jetzt aus dem aufgezeichneten Bereich unserer Wanderkarte raus und laufen auf gut Glück den Schildern folgend. Von Lésna wollen wir nach Görlitz gelangen. Sobald wir den Stadtrand erreichen, gehen wir in einen Biedronka (ein Supermarkt) und holen uns Eis, Kekse und Karamell. Im Schatten machen wir groß Pause. Dann bewegen wir uns in Zeitlupe in die Innenstadt. Sie muss einmal sehr schön gewesen sein, aber das ist sehr lange her. Die noblen Häuser sind verblichen und heruntergekommen. Die romantische Innenstadt sieht aus wie vergessen. Wie liegen herum oder suchen nach einem Laden, wo wir eine Karte besorgen können. Schließlich gehen wir etwas essen. Alle haben Kopfschmerzen. Jemand hat die Idee, nach Deutschland zurückzufahren mit dem Zug. Wir finden die Idee nicht schlecht, also finden wir einen Bus mit dem wir nach Lubań kommen. Dort schlafen wir am Bahnhof Mittagsschlaf und nehmen den Zug. Spät nachts kommen wir in Leipzig an. Müde aber stolz.

 

Distanz insgesamt: 101Km
Höhe: bis zu 1590m